Fremdsprachen nebenbei Zuhause lernen mit Sprachtutoren – ein Gast, der die fremde Sprache ins Haus bringt!

Sprachtutorin Kaitlyn:

Kaitlyn, 24 aus Orlando (ganz links im Bild), ist Grundschullehrerin und hat ihr Studium vor 3 Jahren abgeschlossen. Für die Sommerferien, die 8 Wochen dauern, hat sie sich diesmal vorgenommen, eine fremde Kultur kennenzulernen und etwas ganz Neues zu machen. Und so kam sie nach Deutschland, wo sie noch nie gewesen ist und keinen kennt, um in einer Familie mit Deutschen Englisch zu sprechen. Für 5 Wochen wird sie bleiben, und sie hat sogar einige hundert Dollar an eine Austauschorganisation in den USA gezahlt, die den Aufenthalt organisiert und Bewerber auswählt.

Sie lebt derzeit bei Familie Caudera-Preil, die dieses Programm als erfahrene Inhaberin einer Au-Pair Agentur ganz neu auf die Beine gestellt hat. Bereits nach einigen Tagen können beide Seiten berichten, dass das Konzept für alle Beteiligten einen großen Gewinn bringt.

Seit wann gibt es dieses Sprachtutoren-Programm, Frau Caudera-Preil?

Das ist recht neu: wir haben Anfang des Jahres damit angefangen und schon jetzt einige Tutoren und Familien erfolgreich zusammen gebracht. Ich bin selbst eine unserer ersten Kundinnen, denn ich habe eine junge Frau aus den USA bei uns zuhause, damit ich ein bisschen tiefer in diese Sache eintauchen kann.

Was genau ist die Idee?

Es ist ein freundschaftliches Gastverhältnis: man bietet ein Zimmer mit Kost und Logis und erhält im Gegenzug Sprachunterricht, der Spaß macht und quasi nebenbei läuft. Das können 15 Stunden pro Woche sein, so ist es Standard, aber auch mehr oder weniger, je nach Vereinbarung. Der Aufenthalt kann einige Wochen bis maximal drei Monate dauern, denn so lange können die Tutoren ganz unkompliziert mit einem Besuchervisum hier in Deutschland bleiben. Wann genau der Sprachtutor zur Verfügung steht, legen Gastfamilie und Tutor gemeinsam fest, da sollten sie sich einigen. Es ist nicht so, dass das eine Seite diktiert.

Sprechen die Sprachtutoren auch Deutsch?

Nein, das tun sie in der Regel nicht und das ist auch Teil des Konzepts, denn sie kommen ja in die Familien, um z.B. Schulkinder oder Berufstätige, die ihr Englisch verbessern wollen, in ihrer Muttersprache zu fördern. Das geschieht meist im informellen Kontext, also beim Kochen in der Küche, beim gemeinsamen Gang auf den Markt, beim Sport, oder einfach beim Spazierengehen. Mit knochentrockenem Unterricht hat das nichts zu tun. Trotzdem aber kommen die Sprachtutoren nicht unvorbereitet, sie haben ein Handbuch und Anregungen dabei, um den Sprachunterricht sinnvoll zu gestalten.

Wie alt sind die Tutoren, die in die Familien gehen? Was sind das für Leute?

Die meisten sind zwischen 19 und Ende 20, und sie machen das aus Interesse an anderen Kulturen. Viele arbeiten als Grundschullehrer oder in anderen pädagogischen Berufen. Sie haben Lust, mit Kindern zu arbeiten und etwas Neues zu sehen. Das sind offene junge Menschen, die so unser Land kennenlernen wollen und Wissen vermitteln möchten.

Aus welchen Ländern vermitteln Sie Sprachtutoren?

Wir haben neben den USA gerade eine Kooperation mit Mexiko für Spanisch-Tutoren und eine mit Frankreich geschlossen, die nun starten, denn das sind auch Weltsprachen, die stark nachgefragt werden.

Wo sehen Sie den Hauptvorteil eines solchen Tutors im Haus?

Eine bessere Möglichkeit, eine Fremdsprache zu lernen, gibt es nicht – wenn man nicht die Möglichkeit hat, längere Zeit in dem fremden Land zu verbringen. So holt man sich die lebendige Sprache nach Hause, muss keinen Volkshochschulkurs besuchen oder für viel Zeit und Geld eine Sprachreise organisieren. Gerade für Schüler oder Berufstätige, die merken, sie bräuchten eigentlich intensive Förderung, ist das eine tolle Sache.

Und wenn man so gar nicht mit der Gast-Tutorin klarkommt, was dann?

Dann muss man die Sache halt leider abbrechen, das ist aber bisher noch nicht vorgekommen. Was die jungen Gasttutoren dann machen, steht ihnen frei – sie könnten ja auch noch durchs Land reisen oder einfach nach Hause zurückkehren. Das Gute an diesem Programm ist, dass Sie als Gastfamilie nicht abhängig sind von diesem Tutor, wie das z.B. bei einem Au-Pair oft der Fall ist, wo es richtige Probleme mit der Berufstätigkeit geben kann, wenn die Kinderbetreuung weg bricht. Hier ist alles freiwillig. Im besten Fall entsteht sogar eine Freundschaft zwischen Gastfamilie und Tutor.

Welche Kosten kommen auf die Gastfamilie zu?

Das sind nur die Vermittlungskosten, die sich nach der Länge der Dauer des Aufenthaltes richten, und zwischen 330 und 450 € liegen. Und obendrauf natürlich die Kosten für Essen, Trinken und minimal höhere Nebenkosten. Aber weitere Kosten wie z.B. Versicherungen fallen nicht an.

Machen die Tutoren auch Kinderbetreuung?

Das kann separat vereinbart werden, aber nicht gegen Geld, weil das sonst im Rahmen des Touristenvisums nicht möglich ist. Stattdessen kann man anbieten, einen Sprachkurs oder andere Bildungsangebote zu bezahlen – auch das haben bereits Familien getestet und für gut befunden.

 

Bei Interesse am Sprachtutoren-Programm nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf:

julia.heim@famplus.de oder telefonisch unter 089/809902703

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